GEMA - Grundsätzlich Ein Monetärer Aufwand

veröffentlicht von Rodney Rehm
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Was für ein kapitalistisches System!

challo liebe Schweizer und Normalgebliebenen,

heute aus der Serie "Geschichten von, mit und über Kellerkinder":
"Was für ein kapitalistisches System!"

Ich bleibe meiner Linie bleibt weiter treu, das Blog wird jedoch mit diesem Bericht um die Kategorie Gedanken erweitert. Ich bemühe mich meine Gedanken zunächst mit Dritten zu diskutieren und ordentlich zu recherchieren, übernehme jedoch keine Haftung für totale Korrektheit und Vollständigkeit.

Wie so mancher bereits weiss, beschäftige ich mich neben WebDevelopment, meinem Studium, Lakeparty.de auch noch dem Lottstetter OpenAir. Und zu eben diesem OpenAir gibt es nun Verkrampfungen meiner Interneuronalen Synapsen. Nicht etwa weil bei uns etwas schief gelaufen wäre - viel mehr weil ich mich gerade mal wieder über Vater Staat ärgern musste.

Ich wurde in den letzten Jahren immer wieder von Gästen des OpenAirs dazu angehalten auf der Webseite nicht nur die auftretenden Bands zu nennen und Links zu ihren jeweiligen W ebseiten zu liefern, sondern auch gleich noch Demo-Tracks zur Verfügung zu stellen. Zugegeben, man könnte sich die Demos auch einfach auf den Seiten der Bands zu Gemüte führen - die Zentrale Probehör-Ecke hat dennoch das gewisse Etwas.

Vor längerer Zeit ist mir ein ganz netter MP3-Player zur einfach Integration in Webseiten aufgefallen. Da ich es nicht wirklich mit Flash habe, war thoralf so freundlich mir den OpenSource Player farblich anzupassen. Die Seiten über die auftretenden Bands haben tatsächlich etwas dazugewonnen.

Da ich mir die Demo-Tracks natürlich nicht selbst zusammen singen kann, habe ich die betreffenden Bands angefragt und bereitwillig Material zur Verfügung gestellt bekommen. So weit so gut.

Doch eine eMail des Promtionpartners einer etwas bekannteren - und definitiv GEMA-gelisteten - Band brachte mich etwas ins Grübeln. Man wies mich darauf hin, dass viele Musiker es vorziehen Dienste wie myspace.com bevorzugen würden um ihre Demos unters Volk zu bringen. Und warum dieser Umweg? Weil die GEMA für Demos im Internet kassiert.

Zwar kassiert die Gema nur auf komerziellen Webseiten, wenn dort GEMA-gelistete Songs angeboten werden, aber das schon bei Tracks bis max. 45 Sekunden Länge.

Eine komerzielle Webseite unterscheidet sich in sofern von einer nicht komerziellen Seite, als dass das Angebot von Waren oder Dienstleistungen jeglicher Art über eine Website, die Werke aus dem GEMA-Repertoire enthält . Das Dokument Tarif VR-W 2 gibt es auf der zum Download.

Wenn ich nun meinen gesunden Menschenverstand aktiviere, stelle ich fest, dass das Angebot auf der Webseite von Meet The Beat Einrittskarten online zu bestellen voll und ganz in diese Electronic-Commerce Sparte fällt. Würde Meet The Beat also Demo-Tracks (sogenannte Prelistenings) auf seiner Webseite anbieten, dürfte es keinen online Kartenvorverkauf geben, oder man müsste die 150 Euro (netto und eher mehr) an die GEMA zahlen. Konkrete Zahlen möchte ich zwar nicht nennen, aber für die Veranstaltung alleine fliessen schon hunderte Euro in die GEMA-Kassen.

Wir können das Spielchen noch ein wenig weiter treiben, denn nicht nur wir als Veranstalter müssen hier einen Strich ziehen, sondern auch die Musiker selbst. Wer über seine Webseite auch CDs oder Merchandising verkauft, braucht eine kommerzielle Lizenz. So schreibt Netzwelt in Ihrem Bericht GEMA-Panik: 25.000 Euro für Promo Downloads?

Ich werde jetzt wohl die Bands über diesen Umstand (auch Zustand, Missstand oder katastrophaler Schwachfug) informieren müssen und sie darum bitten ihre Songs auf Services wie myspace.com online stellen, damit ich diese Seiten dann verlinken kann.

Grundsätzlich Ein Monetärer Aufwand! Das Ansehen dieser Vereinigung von abzockern sinkt immer weiter in den Keller. Wenn das derart rasant weiter geht, hat die GEMA demnächst die GEZ überholt.

Ich wander aus! ich zieh nach bayern...

Vielen Dank fürs Gespräch, chüss